Geht es Ihnen wie mir, spüren Sie ihn auch so, den Museumsentzug? Mir fehlen Ausstellungsbesuche sehr. Auch der kurze Zwischenstopp im Museum, zwischen einem Termin und dem anderen zur Entspannung vor einem Bild zu verweilen und die Schönheit des Kunstwerks wirken zu lassen, einfach so.
Auf all das müssen wir im Moment verzichten – oder doch nicht? Denn während die Museen geschlossen bleiben müssen, sind die Kirchen Wiens geöffnet. Eine gute Gelegenheit also, die hier wohl gehüteten Kunstwerke in Ruhe zu betrachten.
Zum Beispiel im inneren der Deutschordenskirche in der Singerstrasse, um die Ecke des Stephansdoms. Von der Straße aus ist diese auf das 13. Jahrhundert zurückgehende gotische Kirche recht unscheinbar, aber eine rechte Schatzkiste wenn man sie betritt.
Die Wände schmücken die Wappenschilde diverser Ritter, die über die Jahrhunderte hinweg dem deutschen Orden beigetreten sind. Das Altarbild „Maria mit Kind und Heiligen" stammt vom österreichischen Maler Tobias Pock, der auch das Altarbild im Stephansdom gemalt hat. Mein Liebling ist der flämische Flügelaltar, Als Fan der niederländischen Renaissance faszinieren mich die Schnitzarbeit und Tafelmalerei, die man sich ganz aus der Nähe ansehen kann.
Comments